Neues Jahr, neues Blogdesign. Warum eigentlich?

Ich muss ja gestehen, dass ich nicht unbedingt der begabteste Designer bin. Vielleicht gefallen mir aber auch deswegen schlichte Designs wesentlich besser als aufwändige. Da mir von Zeit zu Zeit das Aussehen meines Blogs auf die Nerven geht, hatte ich mir für 2012 vorgenommen, daran zu schrauben. Schneller als gedacht fand der erste Schwung der Umstellung statt. Aber was genau hat mich gestört und warum habe ich mich für eine bestimmte Lösung entschieden?

Inhalt zählt

Für mich zählt der Inhalt, ohne Schnörkel. Lese ich online Inhalte, dann möchte ich mich ganz darauf konzentrieren und so wenig als möglich abgelenkt werden. Dies ist schwierig, wenn zahlreiche Widgets, Sidebars und Co. durch die Gegend schwirren und mich an eine andere Stelle (ver)leiten möchten. Ich als Leser möchte das aber nicht. Ich will den Inhalt, diesen eventuell kommentieren oder teilen. Mehr interessiert mich dann aber auch schon nicht mehr. Und mehr möchte ich meinen Lesern auch nicht zumuten.

Also weg mit all dem das stört. Den Rest an Stellen positionieren, die gefunden werden, aber nicht störend sind (wie in meinem Fall eine Platzierung am Ende der Seite). So geschehen mit meiner Sidebar und einer Box, die direkt unter dem Menü ihr Dasein fristete. Allerdings ist dabei Vorsicht walten zu lassen, mehr unter Analyse.

Meist wird auch eine Leserschaft vergessen: Diejenigen, die nicht Read It Later oder InstaPaper verwenden um etwas später zu lesen, sondern es schlicht und einfach ausdrucken. Kaum jemandes Blog verwendet für das Medium Print eigene Stylesheets, wodurch sämtliches unnötige Zeugs auf dem Ausdruck zu sehen ist. Unzumutbar. Abspecken und unbedingt auf den Inhalt reduzieren. So kann sich auch der Offline-Leser auf den Inhalt konzentrieren, mal davon abgesehen, dass seine Navigationsmöglichkeiten ohnehin anderer Natur sind.

Das Ergebnis ist nun eine Konzentration auf den angebotenen Inhalt. Ohne viel drum rum. So wie ich es mir oft auf anderen Seiten wünschen würde.

Lesbarkeit

Zum Thema Lesbarkeit fallen mir auf die Schnelle folgende Punkte ein:

  • Schriftfamilie/Schrift
  • Schriftgröße
  • Kontrast

Zur Schriftfamilie und Schrift lassen sich die unterschiedlichsten Meinungen und Auswertungen finden. Wichtig für mich war die Verwendung einer Web-Schriftart (siehe auch Google Web Fonts), da das Lesen am Bildschirm dadurch eindeutig erleichtert wird. Bei der Wahl der Schriftfamilie und der Schrift selbst habe ich mich jedoch auf meinen ganz persönlichen Geschmack verlassen.

Das Thema der Schriftgröße erachte ich mittlerweile als weniger wichtig (wobei ich auch hier auf Basis des erhaltenen Feedbacks nachjustiert habe), da per Browser-Zoom mal schnell korrigiert werden kann – durch den Benutzer.

Gestehen muss ich, dass ich auf das Thema Kontrast eindeutig zu wenig Rücksicht genommen haben. Sven hat mich darauf (nach einer ersten Version) aufmerksam gemacht und auch gleich einen passenden Link geliefert: contrastrebellion.com/ (unbedingt ansehen!). Wieder etwas gelernt und auch gleich umgesetzt.

Werden nun aber Sidebar und Co entfernt, verbreitert sich der Inhaltsbereich oft wesentlich. Gut, um viel Inhalt darzustellen. Schlecht für die Lesbarkeit, meint Thomas in seinem Feedback. Und recht hat er. Wie aber entgegen wirken?

Für die Darstellung von Fließtext (siehe sämtliche News-Seiten) kann dann gerne mal ein mehrspaltiges Layout herhalten. Das eignet sich allerdings so gar nicht für das Anzeigen von Sourcecode. Das heißt, an dieser Stelle muss man wohl einen Kompromiss eingehen. Gefällt mir nicht, muss ich aber mangels Alternativen.

Hast du eine Alternative? Dann lass es mich bitte wissen!

Ein weiterer Schritt die Lesbarkeit weiter zu erhöhen ist das Auflockern der Beiträge selbst. Definitiv ein Punkt der in Zukunft mehr Beachtung benötigt.

Inhalt finden

Was bringt der beste Inhalt, wenn er nicht gefunden werden kann. Mit aller Aufräumerei sollte bedacht werden, dass der werte Besucher auch noch das findet, das ihn interessiert. Und das ist in der Regel nicht die erste Handvoll an Beiträgen. Dies passiert in der Regel über drei Varianten (direkt auf einer Site):

  • Kategorien
  • Tags
  • Suche

Kategorien sind eine nette Variante den gezeigten Inhalt zu filtern. Mehr aber auch nicht. Vor allem auf News-Sites stellt die Hauptnavigation eben diese Filterung dar. In den meisten Blogsystemen sind Hauptnavigation und Kategorien jedoch getrennt.

Durch das Verschwinden der Sidebar fand diese Auflistung ein jähes Ende. Eigentlich wollte ich sie auch nicht, da sie von lediglich 0,2% der Besucher benutzt wurde. Doch das Feedback ließ nicht lange auf sich warten (Sebastian ist einer dieser 0,2% wie er meint). Also dann doch wieder rauf damit. Allerdings in einer platzsparenden Version, die sich aufklappen lässt, wenn tatsächlich benötigt. Zusätzlich empfinde ich einfache Icons als auflockernd und hilfreich beim erneuten Finden. Hier in aufgeklappter Form:

Darstellung von Kategorien

Für mich besonders interessant sind Tags. Eigentlich werden diese in den meisten Fällen sehr stiefmütterlich behandelt. Tags werden vergeben, finden sich in einer Auflistung oder einer Tag-Wolke wieder. Das war’s. Für meinen Geschmack nicht ausreichend.

Darstellung von Tags

Dennoch bedurften die Tags einer Verschönerung, vor allem, um auch eindeutig als solche erkannt zu werden, ohne notwendiger Weise “Tags” davor zu schreiben.

Exkurs: Eigentlich könnte eine Auswertung der Tags Kategorien ersetzen. Aus meiner Sicht müssten die Tags hinsichtlich ihres gemeinsamen Vorkommens ausgewertet werden. Tags, die nicht (oder nur selten) zusammen vorkommen (und eine bestimmte Relevanz haben) könnten als Kategorien angesehen werden. Durch das Schaffen von Verbindungen könnte darüber eine Navigation erfolgen/angeboten werden. Die Navigation würde sich aus den Inhalten ergeben und bietet zudem die Möglichkeit eine tiefgreifende Filterung durchzuführen. Allerdings erst geeignet, wenn sich die “Master-Tags” ermitteln lassen.

Bleibt schließlich noch die Suche. Ich weiß nicht wie es dir, werter Leser, damit geht. Die Statistik meines Blogs besagt, dass so gut wie niemand diese Funktionalität verwendet. Suchende kommen über Suchmaschinen. Alle anderen sehen sich in der Regel die letzten Einträge an, oder browsen via Tags, noch weniger über Kategorien. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, das Suchfeld vorerst zu entfernen und zukünftig ein wenig Effort in ein besseres Tag-System zu stecken.

Analyse

Es ist sinnvoll darüber Gedanken zu machen, ob etwas aktuell Vorhandenes auch weiterhin benötigt wird, oder entfernt werden kann. Das ist aber noch nicht ausreichend. Die eigene Meinung muss nicht zwangsweise die der Leser entsprechen. Es empfiehlt sich also zu analysieren, ob das entsprechende Teil durch die Besucher verwendet wird. Ist dem nicht so, verhält sich der Fall recht einfach – entfernen. Findet jedoch eine Verwendung statt, sollte man seinen Entschluss nochmals überdenken (dies ist natürlich auch von der Intensität der Nutzung abhängig).

Eine Analyse des Klickverhaltens bringt einen guten Überblick, welche Teile der Site vom Besucher genutzt/als interessant empfunden werden. Eine gute Basis für zukünftige Entscheidungen.

Eine entsprechende Analyse kann beispielsweise via Google Analytics erfolgen, sofern eingesetzt. Sehr hilfreich an dieser Stelle ist die In-Page-Analyse, gibt sie doch sehr schnell einen Überblick darüber, welche Links geklickt werden und welche nicht. Entsprechende Auswertungsmöglichkeiten bringen aber auch die meisten Log Analyzer (wie AWStats und Co.) mit.

Feedback

Das Einbinden der Leser ist ein wichtiger Prozess um Rückmeldungen zu den bereits durchgeführten oder angedachten Neuerungen zu erhalten. Schließlich gestaltet man seinen Webauftritt nicht nur für sich alleine. Möglichkeiten hierzu finden sich viele, man wähle einfach aus den Social Networks, ziehe Designer, Kollegen, Freunde hinzu. Dennoch: Ohne ein klares Rahmenwerk helfen auch Feedbacks nicht.

Zum Schluss noch ein herzliches Dankeschön an: Michael, Sven, Alex, Sebastian, Thomas, Mario, Thorsten, Gordon und Peter. Die Reihenfolge wurde zufällig gewählt und hoffentlich wurde niemand vergessen.

Wenn auch du noch konstruktive Anregungen und/oder Anmerkungen hast, bitte einfach einen Kommentar hinterlassen. Ich freue mich natürlich auch über ein Gefällt mir.

Veröffentlicht von Norbert Eder

Ich bin ein leidenschaftlicher Softwareentwickler. Mein Wissen und meine Gedanken teile ich nicht nur hier im Blog, sondern auch in Fachartikeln und Büchern.

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2 Kommentare

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  1. Hallo Mario,

    danke für dein (wiederholtes) Feedback. Bezüglich Spalten habe ich lange überlegt, bringe dies aber in Kombination mit Sourcecode (siehe auch im Beitrag beschrieben) nicht ordentlich unter. Im Endeffekt zerreißt es mir das Design und daher habe ich in diese Richtung noch nichts unternommen.

    Mit der Into-Länge hast du recht, versuche ich auch zu beherzigen (werde allerdings die alten Beiträge sicherlich nicht mehr nachpflegen). Eine Neuerung, die noch ansteht ist das Hervorheben des ersten Beitrags in der Liste. Dieser wird anders gestaltet und soll das Erscheinungsbild auflockern. Das geschieht dann auch mit Hilfe einer Grafik etc.

  2. Um den breiten Text entgegen zu wirken, könnte man es ja vielleicht mit einem Spaltenlayout versuchen. (www.alistapart.com/articles/css3multicolumn/) und wie ich via Twitter schon erwähnt habe, finde ich die Intro-Textlänge etwas kurz, bzw könnte dieser Bereich jeweils auch eine Grafik beinhalten.

    Ansonsten, tolle Schriftart, ein angenehmes, aufgeräumtes und leichtgewichtiges Erscheinungsbild.

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