Weniger Demotivation, mehr Motivation

Zum Thema Motivation gibt es ja hunderte, wenn nicht gar tausende Bücher und Ratgeber. Was findet sich nicht an Tipps wie man sich selbst und andere motivieren kann. Das klingt hilfreich, aber: Selbst motivieren kann sich nur, wer ohnehin schon einen gewissen Grad an intrinsischer Motivation mitbringt. Andere Menschen zu motivieren ist weitaus schwieriger. Sie müssen begeisterungsfähig sein und ebenfalls über einen ausreichend starken Motivations-Motor verfügen. Da dies alles nur sehr schwer steuerbar ist, empfiehlt es sich an einer einfacheren Stelle zu investieren: Demotivation verhindern.

Gehaltserhöhungen sorgen nur kurzfristig für Motivation.

In meiner bisherigen Karriere habe ich immer wieder gesehen, dass Führungskräfte glauben, mit einer Gehaltserhöhung für höhere Motivation und bessere Performance sorgen zu können. Das mag kurzfristig auch zutreffend sein. Das “Glückshormon” Dopamin wird ja mit einer Antriebssteigerung und generell Motivation in Verbindung gebracht. Tatsächlich flaut dieser Zustand jedoch sehr schnell ab und der Alltag hält Einzug.

Die Verringerung von demotivierenden Einflüssen kann Wunder bewirken.

Eine weit effektivere – und nachhaltigere – Variante erscheint mir die Verringerung der demotivierenden Einflüsse zu sein. Und derer gibt es in der Regel jede Menge. Hier einige Beispiele:

  • Menschen brauchen Ziele und Aufgaben die sie verstehen/nachvollziehen können. Deswegen ist es wichtig, als Unternehmen eine Vision voran zu treiben und diese den Mitarbeitern auch klar kommunizieren zu können. Nichts demotiviert mehr, als nicht zu wissen, wofür man arbeitet bzw. als das Wissen, dass die eigene Arbeit umsonst ist.
  • Oft fehlt Hardware um Anforderungen ordnungsgemäß umsetzen zu können  (keine Testgeräte für mobile Entwicklung), oft steht aber auch nur die günstigste oder ein bereits in die Jahre gekommene Hardware zur Verfügung, mit der die Arbeit eine reine Wartezeit ist.
  • Ein häufiger Grund der Unzufriedenheit sind mangelhafte Arbeitsplätze bzw. -umgebungen. Häufig finden sich unzulängliche Sitzgelegenheiten, das Raumklima wird vernachlässigt und zusätzlich wird auf Großraumbüros gesetzt, die effizientes, zielorientiertes Arbeiten fast unmöglich machen.
  • Gerne wird auch das Berufsbild des Softwareentwicklers misinterpretiert. Softwareentwicklung ist ein kreativer Prozess, kein Fließbandjob. Kreative Prozesse benötigen entsprechenden Freiraum. Dies bedeutet nicht, dass Softwareentwickler tun und lassen können was sie wollen, nein. Wer das vorhandene Potential abgreifen möchte, tut jedoch gut, dies zu berücksichtigen.

Wie man sieht, können Verbesserungen mit überschaubarem Investment herbeigeführt werden. Im Grunde gilt es heraus zu finden, was die täglichen Störfaktoren sind und wie sie ausreichend gut behoben werden können. Für die Mitarbeiter ist das eine gute Sache, immerhin werden Problemstellen beseitigt, die tagtäglich am Nervenkostüm zerren und wenig Energie für die eigentliche Arbeit übrig lassen.

 

Veröffentlicht von Norbert Eder

Ich bin ein leidenschaftlicher Softwareentwickler. Mein Wissen und meine Gedanken teile ich nicht nur hier im Blog, sondern auch in Fachartikeln und Büchern.

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2 Kommentare

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